Grenzüberschreitendes Zeltfestival Konstanz-Kreuzlingen

Von Matthias Schäfer, Mitglied des Gemeinderats Junges Forum Konstanz

Das Zeltfestival soll ab 2015 wieder in Konstanz und als Neuerung zusammen mit Kreuzlingen stattfinden. Kreuzlingen hat dafür einen Zuschuss in Höhe von 43.000 CHF und Konstanz im Kulturausschuss 70.000 Euro in Aussicht gestellt. Über diese Fördersumme von insgesamt ca. 106.000 Euro herrscht noch Uneinigkeit mit dem Veranstalter Koko, aber es sollte auf ein paar Euro nicht ankommen, wenn der Wunsch so groß ist und vor allem auch, wenn man dadurch eine andere Art der “freieren” Kultur in Konstanz wiederbelebt. Letztere wird im Vergleich zu Theater und Orchester immer noch wenig bezuschusst. Es laufen daher noch Verhandlungen, wie das Zeltfestival infrastrukturell so unterstützt werden kann, damit es mit 2 Zelten plus Biergarten mit kostenloser Open Air Bühne stattfinden kann.

Diese öffentliche Bezuschussung eines professionellen Veranstalters ist leicht zu rechtfertigen, wenn das Zeltfestival eine breite Akzeptanz findet und ein Fest für die Konstanzer und Kreuzlinger Bürger wird. Etwas übertrieben könnte man fast vom 1. gemeinsamen Stadtfest sprechen. Das wird nicht nur durch 1 oder 2 Leuchtturm Konzerte erreicht, sondern durch ein Zusammenkommen und Treffen auf dem Klein Venedig Gelände, welches sonst trotz seiner schönen See-Lage ein relativ ungenutzter Ort ist. Daher bekommen der Biergarten und die Open Air Bühne eine zentrale Rolle bei dem Konzept.

Die Wichtigkeit und positive Wirkung eines attraktiven kostenlosen Programms, welches an die öffentliche Bezuschussung gekoppelt ist, sieht man auch an den Winterthurer Musikfestwochen. Diese sollten das Vorbild sein. Dort richtet ein Förderverein (mit professionell Angestellten) die Veranstaltung aus. Mittelfristig wäre das vielleicht auch für Konstanz-Kreuzlingen die optimale Art der Durchführung, wobei Koko nicht außen vor bleiben müsste, sondern Teil des Fördervereins sein könnte.

Zum Schluss noch ein Nachruf auf andere freiere Kultur-Veranstaltungen, welche ebenfalls im Kulturausschuss beraten wurden und welche das Kulturbüro aufgrund mangelnder Ressourcen leider nicht mehr stemmen kann: Krimiwinter, Kulturfest, Literatur in den Häusern und Poesiefestival. Wichtig ist es, diese Veranstaltungen nicht für tot zu erklären, sondern sie bald möglichst wieder zu beleben. Beim seit 2008 ruhenden Zeltfestival scheint das ja zu gelingen.

 

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